LUWINA wird von Muscheln befreit

Jeder Tag fängt für uns mit einer kleinen Abkühlung im Pool an und dann geht es weiter mit dem Frühstück auf der Terasse mit dem wunderschönen Ausblick. Danach folgt dann das Tagesprogramm.

Gestern haben wir das erste Zubehör für unser Boot gekauft. Aus Sicherheitsgründen soll noch ein Radar und ein AIS-System nachgerüstet werden. Ein Radar sendet elektromagnetische Wellen aus und kann aus dem Echo die Position von anderen Schiffen ableiten. Regenfronten erzeugen auch ein Echo und so kann man insbesondere nachts vor aufziehenden Gewittern gewarnt werden. AIS steht für Automatic Identification System. Wir haben ein Gerät bestellt, welches unsere Daten (u.a. Position und Geschwindigkeit) an andere Schiffe sendet und Daten von anderen Schiffen in der Nähe empfangen kann. Das Gerät warnt auch, falls eine Kollision mit einem Schiff droht.

Danach sind wir dann zum Händler für Beiboote gegangen. Wir haben zwei Einkaufsmöglichkeiten für Dinghys (Beiboote) hier auf St. Lucia gefunden. Einmal einen Zubehörladen für Segel- und Motorboote, der alles verkauft, was das Seglerherz höher schlagen lässt. Wir haben uns für den Spezialladen entschieden. Als Modell haben wir nun das AB Ventus 10 VL gewählt. AB ist der Hersteller, von dem hier viele Boote in der Karibik unterwegs sind. Die andere bekannte Marke ist Highfield. Wir hatten da keine Vorlieben. Wahrscheinlich ist das so eine Entscheidung ob man ein Gudereit- oder Stevens-Fahrrad nimmt. Die Firma Moorings, die hier viele Segelboote mit Beiboot vermietet (bisher auch unsere LUWINA) hat uns einen Glasfaserboden empfohlen (die Alternative wäre Aluminium). Außerdem wurde uns ein Zweitakt-Motor empfohlen. Die sind robuster, leichter zu warten und bei gleicher Leistung leichter. Wir konnten eine Probefahrt mit dem Yamaha 15 PS Motor machen. Ich weiß nicht, ob es für Wasserskifahren reicht, aber es war ganz schön schnell. Luises Gesicht ist da ein guter Geschwindigkeitsmesser. Von dem Dinghy gibt es noch kein Foto. Das liegt eingepackt im Lager.

Heute waren wir in der Bootswerft mit dem Gutachter verabredet. Bisher kannten wir ihn nur per Mail. Er arbeitet seit über zwanzig Jahren in der Bootsbranche und kennt die ersten Segelkatamarane von Robertson & Caine (die auch unsere LUWINA gebaut haben). Er hat früher für Moorings gearbeitet und ist mittlerweile seit mehreren Jahren als Gutachter tätig. Er macht einen sehr guten Eindruck auf uns und wir sind sehr froh, dass wir ihn gebucht haben. Der Rumpf ist in einem sehr guten Zustand. Er hat aber zwei kleine Stellen entdeckt, die noch überarbeitet werden müssen. Er hat die entsprechende Stelle, die schon einmal lackiert war, mit einem scharfen Messer aufgeschnitten und uns gezeigt, dass es sich nicht um hartes Gelcoat handelt, was hier eigentlich sein müsste. Er vermutet, dass die Stelle mal für ein Unterwasserlicht vorbereitet war und dann zugespachtelt wurde. Ein Blick auf den Rumpf von innen hat ihm gezeigt, dass dort alles o.k. ist. Die Arbeiter waren natürlich “begeistert”, aber sie hören auf sein Urteil. Er scheint auch alle zu kennen: Change, Fiber, Sander,… . Die Namen entsprechen offenbar ihrem Fachgebiet. Ich habe mir kurz vorgestellt, was passiert wäre, wenn ich mit einem Messer in den frisch lackierten Rumpf geschnitten hätte. Morgen um 11:00 sind wir wieder mit dem Gutachter verabredet und schauen mal, was bis dahin am Boot gemacht wurde.

Unser Boot wurde mit dem Antifouling Seahawk Biocop TF gestrichen. Davon hatte ich schon viel Gutes von einem anderen Segler gelesen. Er hat mittlerweile drei verschiedene ausprobiert und dieses Biocop ist sein Favorit. Das mit dem Antifouling ist offenbar auch so eine Wissenschaft für sich. Wir sind noch Anfänger auf diesem Gebiet. Mal schauen, welche Erfahrungen wir machen. Bisher lernen wir jeden Tag etwas Neues dazu. Wir freuen uns schon auf morgen.