Wir haben den Schlüssel

Als wir am Montag in die Marina kommen, wird uns so nebenbei mitgeteilt das wir heute das Probesegeln mit dem Gutachter Chris haben werden. Darauf sind wir eigentlich garnicht vorbereitet, aber was heißt das schon. Es geht voran und wir sind mittendrin. Der Wind bläst ganz schön kräftig und wir segeln im 2. Reff. Das 1. Reff können wir leider nicht setzen, da es nicht angeschlagen ist. Die Segel sind flatschneu und die Reffleinen wurden offenbar nicht richtig befestigt. Macht nichts, kann man alles ändern. Hinter uns knarzt das Dinghi, weil es auch nicht richtig befestigt wurde. Aber es ist ein schönes Gefühl wieder auf dem Wasser zu sein und LUWINA segelt klasse. Liegt es an den neuen Segeln oder daran, dass die Muscheln am Rumpf nicht mehr mitsegeln?

Das ganze Prozedere dauert etwa eine Stunde und schon sind wir wieder in der Marina. Wir können es immer noch nicht so recht glauben, dass wir die LUWINA am Freitag übernehmen können, weil immer noch einiges zu tun ist. Aber Small Change ist optimistisch und schickt uns wieder nach Hause, wir sollen erst wiederkommen wenn die LUWINA fertig ist.

Am Donnerstag  holen wir uns trotzdem noch mal den Schlüssel und kontrollieren innen ob alles soweit gut ist. Es ist am Ende eine ziemlich lange LIste, mindestens 20 Punkte, die uns aufgefallen sind. Unter anderem lassen sich einige Fenster gar nicht öffnen oder schließen. Bei Einbruch der Dunkelheit testen wir dann auch noch die Aussenbeleuchtung und dabei fällt uns auf das das Decklicht nicht funktioniert.

Am Freitag nachmittag können wir dann endlich unsere LUWINA entern, sie strahlt wie eine weiße Lady und Small Change zeigt uns stolz was er alles abgearbeitet hat. Wir sind sehr froh, dass er sich um alles kümmert. Er hat offenbar den Ehrgeiz alle Punkte zu beheben, die Uwe bemängelt. Und bisher hat er noch alles geschafft. Bei einer Schraube, die aus einer Schublade herausragte, sagte er, dass er den Verantwortlichen ins Gefängnis bringt ;-). Der Gutachter ist auch noch mal gekommen und prüft ob alle Sachen abgearbeitet wurden. Es sieht gut aus. Da wir so zufrieden sind, haben wir für alle die an unserem Boot gearbeitet haben, ein persönliches Dankeschön mit Foto verteilt. Da es hier keine Merci-Schokolade gibt, haben wir ein paar Kröten spendiert. Am Montag haben wir sie noch zu einer Pizza eingeladen. Sie hatten alle einen langen Tag und wollten nach Hause.

Den Schlüssel haben wir schon erhalten. Am Wochenende dürfen wir noch die Küchenutensilien zählen und dann werden am Montag die Papiere unterschrieben. Mooring ist dann nicht mehr für das Boot verantwortlich.

Zum Abschluss des spannenden Tages wurden wir prompt von unseren neuen Nachbarn Lincoln und Esther zu einem Bierchen eingeladen. Sie sind total nett und wir haben sehr viel Spaß. Nebenbei haben sie uns noch mit vielen wertvollen Tipps versorgt. Wir schlafen allerdings noch einmal im Guesthouse, alles andere wäre einfach zu stressig geworden.