Fast drei Wochen in Saint Anne

Die Zeit in Saint Anne ist sehr schnell vorbei gegangen. Der kleine Ort hat uns sehr gut gefallen. Es gibt alles was wir so brauchen. Wichtige Läden (Lebensmittel, Bäcker), Waschsalon, Gemüsestände und eine kleine Bar. In der großen Bucht vor Saint Anne liegen viele Segelboote (mehrere Hundert). Es gibt aber genügend Platz für alle, vor allem da wo wir liegen (am äußersten Rand). Direkt am Ortskern befindet sich ein alter Fähranleger, der jetzt als Dinghydock genutzt wird. Wir haben dort immer einen Platz bekommen, an dem wir das Dinghy auch anschließen konnten.

Der nächste Ort in der großen Bucht Le Marin beherbergt eine große Marina, ein großes Ankerfeld und mindestens fünf Bootsausstatter. Wir haben während der Zeit in Saint Anne diese Bootsausstatter mehrmals besucht. Die Fahrt mit dem Dinghy führte durch eine große Bucht mit vielen seichten Stellen, die auch für ein Dinghy mit Motor nicht immer tief genug sind, und dauerte so ca. eine halbe Stunde um diese Riesenbucht zu durchqueren. Ausserdem gibt es auch ganz schön viel Welle und Wind, so daß nicht alle Hosenboden trocken bleiben. Bei den verschiedenen Läden haben wir das ein oder andere Ersatzteil gekauft. Unter anderem eine LED-Lichtleiste, die Uwe seitlich innen angebracht hat. Sie leuchtet per Fernbedienung in allen Farben. Uns war das Rot- und Blaulicht sehr wichtig, das kann man nachts sehr gut gebrauchen, damit die Augen nicht so geflasht werden wenn man das Licht anmacht. Und es stört den Partner nicht beim schlafen.

Ausserdem haben wir den Deckel für unsere Salonbank klappbar gemacht, dafür haben wir gesägt und den Deckel mit Scharnieren versehen. Das war eine ganz schön staubige Angelegenheit, zum Glück schaukelt es dabei nicht so heftig, ansonsten hätten wir die Schnitte nicht so gerade hinbekommen. Der Wind weht ganz schön kräftig und es bauen sich immer wieder kabbelige Wellen auf.

Nach zwei Wochen hat sich auch mal wieder einiges an Wäsche angesammelt, sodaß wir unsere Sachen packen und zum Waschsalon fahren. Hier stehen einige Maschinen, die unterschiedlich viel Wäsche aufnehmen können. Es ist ein ganz einfaches System. Man wählt eine Maschine aus, befüllt sie und bezahlt am Automaten. Das Waschpulver ist inklusive. 11 kg Wäsche kosten ca. 14 Euro und trocknen noch mal 2€ pro 14 Minuten. In Zukunft wollen wir uns aber einen Waschtrockner fürs Boot zulegen.

An Aschermittwoch haben wir eine Wanderung zur Bucht der Salinen unternommen. Diese Wanderung wurde uns von Karsten und Susanne empfohlen, die wir hier in St. Anne kennengelernt haben. Das Wetter war ausnahmsweise mal sehr gut, es hat garnicht geregnet. Auf unserem Weg begegnen wir vielen Wildcampern, sie haben wirklich alles dabei was man so braucht zum zelten. Einige haben sogar ein Toilettenzelt.

Für die folgenden drei Tage haben wir ein kleines Auto gemietet. Zuerst mal fahren wir zu einer Rumfabrik und schlendern ei wenig übers Gelände und durchs Museum.Leider wird wegen Corona keine Verkostung angeboten und wir haben keine Lust viel Geld für etwas auszugeben was uns vielleicht garnicht schmeckt.

Weiter geht die Fahrt zum Mont Pele, ein Vulkan der im Jahr 1902 das letzte Mal ausgebrochen ist und dabei eine ganze Stadt unter sich begraben hat. Er ist über 1300 Meter hoch und der Weg rauf dauert etwa 3 Stunden.Wir verzichten auf den Aufstieg und schauen uns den tollen Ausblick an. Auf dem Weg zurück nach St.Anne fahren wir noch am Jardin de Balata vorbei. Das ist ein total schöner botanischer Garten mit vielen exotischen Pflanzen. Es gibt einen Baumwipfelpfad, quer durch den Park, von hier aus hat man einen tollen Blick auf das gesamte Gelände.

Am nächsten Tag machen wir eine kleine Einkaufstour. Wir klappern diverse Baumärkte ab und freuen uns über das üppige Sortiment. Wir sind von St. Lucia anderes gewöhnt. Bei Darty kaufen wir einen Brotbackautomaten , weil das Backen im Gasofen nicht so prickelnd ist. Es dauert sehr lange und wir wollen Gas sparen, da wir nicht überall unsere Gasflaschen auffüllen können. Unsere Suche nach einem Lattenrost für unser Bett ist leider erfolglos

Am dritten Tag machen wir einen Ausflug nach Presqu´ile de la Caravelle. Hier erwartet uns eine sehr anspruchsvolle Wanderung. Es geht immer wieder bergauf und bergab, teils an der Küste entlang, mit grandiosen Ausblicken. Es regnet immer mal wieder, aber wir haben Glück und können uns immer irgendwo unterstellen. Am Ende sind wir beide total k.o. und freuen uns über ein sehr leckeres Eis, was hier am Straßenrand verkauft wird. Am Montagmorgen müssen wir unser kleines Auto wieder abgeben.