Iles des Saintes und Guadeloupe

Die Bucht Plage Sucre auf den Iles des Saintes gefällt uns sehr gut. Tagsüber läuft zwar die ein oder andere Welle rein, wenn größere Schiffe vorbeifahren, aber nachts ist es hier sehr schön ruhig. Abends treffen wir uns mit Hannah und André auf ein leckeres Abendessen und tauschen uns über unsere Reise aus. Sie haben den Atlantik mit einem 10m Boot überquert, wir hatten vorher schon über einen Artikel im Generalanzeiger in Bonn von Ihnen gehört.

An einem verregneten Morgen machen wir uns zu Fuß auf den Weg in den Hauptort. Der Weg ist recht anstrengend und es regnet immer wieder. Zum Glück haben wir Regenschirme dabei, ansonsten wären wir pitschnaß geworden. Im Hauptort machen wir zuerst mal eine Pause im L’Ilet Douceur (Insel der Süßigkeiten), ein sehr schönes Cafe mit sehr netten Inhabern. Der Kaffee ist sehr gut und der Crepe mit Caramelsauce sehr sehr lecker. Irgendwann reißt der Himmel auf und wir können unsere Wanderung fortsetzen. Dudelsackspieler vor der Tür haben beim Aufbruch geholfen. Wir wollen noch zum Fort Napoleon, das liegt auf einem Berg oberhalb des Ortes. Es gibt dort ein Museum und eine sehr schöne gepflegte Anlage. Wir haben allerdings nur eine halbe Stunde Zeit alles zu erkunden als wir oben ankommen, da es um 12Uhr30 schließt. Wir mussten ja auch die maximale Steigung von 16% überwinden. Die meisten Touristen fahren hier mit offenen Elektroautos oder E-Bikes herum. Der Eintritt von 7 € erschien uns etwas viel für diese kurze Zeit, aber wir haben es nicht bereut. Der Blick von dem Fort war fantastisch und die Ausstellung interessant.

Danach haben wir noch einen Spaziergang nach Marigot gemacht, das ist der Nachbarort, aber hier gab es nichts besonderes zu sehen. Im Ort haben wir dann Hannah und André wieder getroffen. Nach einer kleinen gemeinsamen Mittagspause machen wir noch den Supermarkt unsicher und kaufen für die nächsten Tage ein. Aber es gibt hier keine Versorgungsengpässe wie in Deutschland. Leider müssen wir das ganze Gewicht auch ziemlich lange schleppen. Das Wetter war wieder so gut, dass viele Touristen den Sandstrand bevölkert haben.

Am Sonntag lichten wir mal wieder den Anker und segeln Richtung Guadeloupe an die Westküste, ca. 20 sm bis zum Pigeon Island. Der Wind weht gut und am Ende finden wir einen guten Ankerplatz in einer rolligen Bucht. Wir konnten feststellen, dass tagsüber ein auflandiger Wind weht (und somit gegen den Passatwind). Der Wind dreht aber im Laufe des Nachmittages, so dass wir sehr schön ruhig dort liegen. Denn gegen den Passatwind sind wir hier vor Wellen geschützt.

Im Ort gibt es einen Leaderprice und zwei Supermärkte, die wir aufsuchen, um unsere Vorräte für die nächsten Tage aufzufüllen. Es gibt einen kleinen Fischerhafen, in dem auch Platz für ein paar Dinghies gelassen wurde. Der Hafen besteht aus aufgeschütteten Steinen. Die Einfahrt ist gefühlt doppelt so breit wie das Dinghy, mehr nicht. Wir wollen morgen nach Deshaies zum Ausklarieren und dann machen wir unsere erste Nachtfahrt nach St. Kits und Nevis. Dort wollen wir einmal übernachten und dann weiter nach St. Martin segeln.

Es war auch Zeit, die EPIRB an einer gut zugänglichen Stelle zu befestigen. Diese Boje sendet im Notfall (manuell ausgelöst oder bei Wasserkontakt) ein Signal über Satellit an eine Rettungsstelle (da unser Schiff in Deutschland registriert ist, leitet eine deutsche Rettungsstelle den Einsatz). Zusätzlich wird über Funk ein AIS-Notsignal ausgestrahlt. Somit werden auch alle Schiffe in der Nähe informiert. Wir hoffen aber, dass so ein Fall nie eintritt. Falls doch, haben wir vorgesorgt.

Die Bucht von Deshaies ist sehr windig und es hat hier eine Wassertiefe von 15 m , das ist etwas schwierig zu ankern, weil wir nur 50m Kette haben. Es sollen immer 25 Meter Kette auf dem Boden liegen. Plus einer Wassertiefe von 15 Metern bleiben noch 10 Meter Kette für den Bogen, den die Kette vom Boden zum Boot bildet. Wir schaukeln zwar gut hin und her, aber der Anker hält. Heute machen wir noch eine kleine Reparatur (Startknopf für Backbordmotor) und Ergänzungen (Reling für die Brotbackmaschine) an Bord und morgen geht es dann zur ersten Nachtfahrt los. Wir freuen uns schon drauf und etwas Respekt haben wir auch. Unsere Sicherheitsausrüstung und das Sicherheitskonzept ist ganz gut. Gut vorbereitet, fühlen wir uns gleich noch sicherer. Das Radar haben wir heute noch mal getestet. Toll, wie es die Ziele im Umfeld identifiziert. Klar ein Holzschiff wird nicht entdeckt, aber andere Boote und Regenschauer schon. Wir werden so schnell es geht davon berichten.

Im Laden “Le Pelican” haben wir heute morgen am Computer ausklariert. Das ist ein sehr guter Service.