St. Martin und Sint Maarten – eine Insel zwei Länder

Wir hatten uns entschieden, im französischen Teil der Insel einzuklarieren. Das französische System am Computer kennen wir schon (Kosten 2 €) und ein Coronatest wird auch nicht mehr verlangt. Die Corona-Einreisebedingungen lockern sich zum Teil immer mehr in der Karibik.

Die beiden Inselteile von St. Martin und St. Maarten sind durch eine große Lagune getrennt. Auf beiden Seiten kann man durch eine Brücke hineinfahren, die zu bestimmten Zeiten geöffnet wird. Mit dem Dinghy kommt man allerdings so durch. In der Mitte geht noch eine große Brücke über die Lagune, die auch mit einer Zugbrücke versehen ist. Sowohl mit dem Dinghy als auch mit dem Minibus gibt es keine Grenzkontrollen. Nur ein großes Boot muss man ordentlich anmelden.
Die Fahrt durch die Lagune ist schon sehr skurril. Vor allem auf der französischen Seite liegen viele gekenterte Boote am Ufer oder mitten in der Lagune, zum Teil entmastet und optisch sowie technisch nicht mehr fit (Folgen vom Hurrikan Irma, der 2017 95% der Infrastruktur zerstört hat). Einige Boote sind allerdings bewohnt.
Auf alle Fälle waren wir froh, dass wir einen starken Außenborder gekauft haben, da der Wind kräftig über die Lagune geweht hat. Island Water World auf der holländischen Seite hat uns bisher als Laden am besten gefallen. Es gibt ein Dinghydock und die Gänge sind sehr breit. Allerdings ist der Service im französischen Island Water World am besten und wenn nicht gerade Königinnentag in der Niederlande ist, kann man sich die Sachen, die im holländischen Teil vorhanden sind auch in den französischen Teil schicken lassen. Vielleicht sollten wir einen Bootszubehör-Einkaufsführer schreiben😃. Wir brauchen immer noch Teile für unser Boot. Heute haben wir z.B. Tanksensoren gekauft, die auf unserem Multifunktionsdisplay den Wasserstand in den beiden Tanks anzeigen. Dann brauchen wir nicht mehr die Klappe aufmachen und den Inspektionsdeckel aufschrauben. Ok, es gibt Schlimmeres😃.

In dem Ort Marigot (wir liegen gerade in der Marigot Bay) gibt es ein gutes Angebot an Läden mit Lebensmitteln, Bäcker und Restaurants. Wir haben jetzt sogar einen gut sortierten Supermarkt direkt an der Tankstelle in der Lagune entdeckt. Das ist vor allem praktisch für Getränkeeinkäufe, da der Weg zum Dinghy sehr kurz ist.

Nachdem wir uns über Ostern den Ort Marigot im französischen Teil der Insel (St. Martin) angeschaut haben, wollten wir noch die holländische Seite kennenlernen (St. Maarten). Wir haben schnell herausgefunden, dass hier auch Minibusse fahren. Die Fahrt kostet 1,5 bis 2 US$ pro Person. Zuerst sind wir durch Philipsburg gebummelt. Hier legen die großen Kreuzfahrtschiffe an und das merkt man auch am Angebot der Läden. In einigen Läden standen bis zu 10 Verkäufer herum. Da gehen wir lieber nicht hinein und Schmuck oder Elektronik wollten wir eh nicht kaufen. Ganz enttäuscht waren wir dass es keine Pommes Special wie in den Niederlanden gibt. Nachdem wir alles gesehen haben, haben wir eine andere Minibuslinie genommen, um zum berühmten Maho-Beach zu fahren. Die Minibusse sind mit dem Zielort beschriftet. Man kann jederzeit ein- oder aussteigen. Es gibt auch ein paar Bushaltestellen, aber das wird sehr kreativ gehandhabt.


Der Maho-Beach war sehr beeindruckend. Die Maschinen schweben vom Meer kommend knapp 50 Meter über dem kleinen Strand und landen direkt dahinter. Beim Starten der großen Maschinen wird man vom Jetstream weggeblasen. Bei YouTube findet man ganz viele Videos dazu.
Natürlich gibt es hier auch einige Bars. Nach einer kleinen Stärkung haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht. Wir waren ja jetzt schon Profi-Minibusfahrer und sind nicht bis Phillipsburg zurückgefahren, sondern sind an einem Kreisverkehr umgestiegen, wo sich beide Linien treffen.


Mit dem Dinghy sind wir dann noch kurz bei Katja und Axel (SV BumbleBee) vorbeigefahren. Wir kannten sie bisher nur über WhatsApp und sie hatten uns vorher mit guten Infos über St. Martin versorgt.

An Uwes Geburtstag haben wir dann eine kleine Wanderung entlang der Küste gemacht. Am Dinghydock gibt es eigentlich immer einen Platz, hier kann man sein Dinghi gut und sicher abschließen. Wir sind auch an dem Frachthafen der Insel vorbeigekommen. St. Martin wird mit vielen Gütern aus Frankreich versorgt. Über Ostern gab es eine kleine Yoghurt-Knappheit (Mehl und Öl gibt es aber😃). Aber jetzt gibt es wieder alles. Wir sind dann in der schönen „Baie de Friar“ (Bucht der Mönche) gelandet. Da mussten wir uns doch erst mal stärken. Zum Glück waren wir gerade mit dem Crêpe Nutella fertig, als ein DJ seine Anlage in Betrieb genommen hat. Hier wurde ein 18er Geburtstag gefeiert.
Auf dem Rückweg sind wir dann zur Hauptstraße gegangen, um einen Bus zu erwischen. Nach fünf Minuten hat uns ein nettes Päarchen in seinem Auto mitgenommen, obwohl wir gar nicht getrampt haben😃. Das haben wir auf Martinique schon mal erlebt. So etwas begeistert uns immer wieder.
Man sieht hier immer noch die Spuren vom Hurrikan Irma aus dem Jahr 2017. Es wird aber auch viel gebaut. Wir hoffen nur, dass die nächsten Hurrikans an St. Martin vorbeiziehen.

Eigentlich sind wir ja nur noch hier weil wir auf eine Lithiumbatterie warten, die eigentlich schon längst da sein sollte. Aber wir haben ja schon einmal Erfahrung mit der Beschaffung von Lithiumbatterien gemacht. In besagtem Fall haben wir 5 Monate gewartet. Das wird uns hier hoffentlich nicht passieren, so viel Zeit haben wir nicht mehr. Wir haben auch nicht neu bestellt, sondern möchten eine Bestellung nutzen, mit der der Elektroladen sein Lager auffüllen wollte. Aber das Frachtschiff hat wohl technichische Probleme. Dann war im niederländischen Teil am Mittwoch Königinnentag, am heutigen Freitag ist Karneval und den 1. Mai-Feiertag haben sie vom Sonntag auf den Montag verschoben. Aber es gibt schlechtere Zeit zum Warten als hier. Im Juni fängt allerdings die Hurrikansaison an und dann müssen wir auf jeden Fall Richtung Süden segeln.

Mittlerweile haben wir auch unsere erste Maschine Wäsche selber gewaschen, sie war nach 3 Stunden auf der Leine trocken. Über so kleine Dinge kann man sich hier so richtig freuen. Und Uwe freut sich, dass alles mit der Elektrik an Bord so gut funktioniert. Der Trinkwasservorrat wird jetzt auch auf unserer zentralen Steuerung angezeigt. Das macht das Leben an Bord wieder ein Stück komfortabler. DIe nötigen Sensoren gab es hier in St. Martin.

Zu Uwes Geburtstag haben wir einen Kuchen gebacken, der leider ein wenig zerfallen ist , aber trotzdem gut geschmeckt hat. Zur Zeit ist es hier in der Bucht ein wenig unangenehm , der Wind hat gedreht und drückt jetzt hohe Wellen und jede Menge Seegras in die Bucht und wir rollen ständig hin und her. Mal rauf und runter und mal kommen sie von der Seite wenn gerade mal wieder jemand vorbeigefahren ist. Wir haben uns aber schon eingeschaukelt. Und wenn man positiv denkt, sieht man, dass die Einrümpfer hier in der Bucht noch viel mehr schaukeln. Wir haben jetzt eher an Land Probleme mit dem Gleichgewicht. Wenn man lange auf einer Stelle stehen bleibt, schaukelt es auch da.