Zurück nach St.Lucia

Wir erhalten die Nachricht, dass unsere Batterien mittlerweile nach St. Lucia geliefert wurden. Wir haben sie bereits im November 2021 in Deutschland bestellt und jetzt sind sie endlich da. Von daher planen wir unsere Rückreise nach St. Lucia. Es wäre ja schrecklich, wenn sie zurückgeschickt werden, weil wir sie nicht rechtzeitig abgeholt haben. Wir können auch keinen in der Rodney Bay mit dem Abholen beauftragen. Aus Zollgründen muss die LUWINA bei Abholung in der Rodney Bay Marina liegen. Manchmal gehen die Zöllner sogar mit zum Schiff. Von Dominica geht es zuerst mal wieder zurück nach Martinique, genauer gesagt nach St. Pierre. Hier können wir einen Antigentest kostenlos machen lassen, den wir für die Einreise nach St. Lucia brauchen. Zum Glück ist für St. Lucia für Geimpfte (gegen Corona) kein PCR-Test mehr erforderlich. Dieser hätte 100 US$/Person gekostet.

Morgens um 5 Uhr klingelt unser Wecker, wir haben 50 Seemeilen vor uns und wollen bei Tagesanbruch unterwegs sein. Die Überfahrt nach St. Lucia ist relativ entspannt, wir haben nicht so hohe Wellen und kommen gut voran. So gegen 15 Uhr am Nachmittag laufen wir in die große Bucht ein und melden uns beim Hafenmeister, dass wir wieder da sind. Er hat sich am Funk richtig gefreut und uns beim Anlegen in der Rodney-Bay-Marina geholfen: “Seid Ihr die LUWINA, die vor ein paar Wochen ausgelaufen ist?” Klar, bisher haben wir in Marinetraffic nur eine LUWINA gefunden. Nachdem wir unseren Gesundheitscheck gemacht haben, können wir einklarieren und dann beim Zoll das große Paket entgegennehmen. Uwe strahlt, endlich sind seine heißgeliebten Lithiumbatterien da. Und eine EPIRB sowie zwei PLBs (Personal Locator Beacon) für unsere Rettungswesten.

Am nächsten Tag dauert es nicht lange und die sechs Batterien (Lithiumbatterien BOS LE300) sind auch schon eingebaut und angeschlossen. Es ist doch gut das Uwe so ein guter Handwerker ist. Der Vorteil von diesen Lithiumbatterien ist, dass sie parallel an die vorhandenen AGM-Batterien angeschlossen werden. Die ganze Ladetechnik kann erhalten werden. Mit anderen Lithiumbatterien, die man auch auf St. Lucia hätte bestellen können, geht dieses leider nicht. Da hat sich eine deutsche Firma ein gutes Produkt für Segler und Wohnmobilfahrer ausgedacht.

Unser Boot sieht nach den ganzen Passagen ein wenig salzig und schmutzig aus. Zum Glück haben wir Menesha gefunden, oder besser gesagt sie hat uns gefunden, und bietet ihre Hilfe an. Wir haben aber zuerst über Gott und die Welt gesprochen und erst später über ihre Dienstleistungen. Ihr Preis ist sehr fair. Andere Dienstleister stehen schon am Steg und fragen schon beim Anlegen, ob sie helfen können. Sie hören nämlich den Funk ab und wissen daher, welches Boot in die Marina kommt.

Menesha entfernt den Rost von der Reling und poliert alles blitzblank. Und dann wird das Deck geschrubbt und alles glänzt wieder. Eigentlich wollten wir ja selber putzen, aber so hatten wir mehr Zeit für die ganzen Erledigungen. Und die vielen Leute, die ihre Dienste in der Marina anbieten, möchten ja auch etwas verdienen.

Natürlich waren wir noch zwei Mal bei Island Water World, dem lokalen Schiffsausrüster. Wir brauchten unter anderem noch Schläuche und Verbindungsstücke zum Anschluß der Waschmaschine. Dort arbeitet Erol und er findet eigentlich immer eine Lösung. Wir haben auch eine Tripboje gekauft. Diese zeigt anderen Booten an, wo der eigene Anker liegt. Vor Saint Pierre wollte nämlich mal ein Segler, der kurz vor Sonnenuntergang in die Bucht kam, seinen Anker auf unseren werfen. Die Boote liegen ja immer schön ausgerichtet im Wind und jeder Segler sollte eigentlich wissen, wo der Anker der anderen Boote liegt. Es wäre aber auch schlecht, wenn ein Boot über dem eigenen Anker liegt. Dann kann man seinen Anker nämlich nicht mehr bergen, weil dieses nur direkt über dem Anker geht.

Wir haben uns abends mit Esther und Lincoln im La Mesa verabredet, es ist schön die beiden wiederzutreffen, sie sind uns mittlerweile doch sehr ans Herz gewachsen und wir können sie als gute Freunde bezeichnen. Es gibt viel zu erzählen und wir haben mal wieder einen sehr schönen Abend. Am nächsten Tag kommt Romeo vorbei und bessert noch das Dach vom Steuerstand aus, es ist undicht und muss neu abgedichtet werden. Wir haben bei Moorings unsere Vorschot bemängelt und sie haben uns versprochen das sie sie austauschen. Das ganze passiert auf den letzten Drücker am Freitagmorgen und wir bekommen neue Schoten von Mervin und bringen sie schnell selber an.

Um 10 Uhr legen wir dann auch schon wieder ab Richtung Martinique, es geht heute nach Fort de France, Das sind wieder 34 Seemeilen und wir brauchen 6 Stunden dafür. Die Überfahrt ist ganz o.k., die Wellen sind nicht so hoch und wir haben eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5.4 Knoten. Wir fahren allerdings auch gut gerefft, da bei den letzten Überfahrten immer Böen bis 25 Knoten auftauchten. Und wir möchten unser Boot ja noch ein paar Tage behalten. Die Geschwindigkeit im Kanal ist dann schon höher, aber von unserem Sailserver (der alle Touren mittrackt), wird auch die Zeit beim Ab- und Anlegen berücksichtigt. Außerdem gibt es in den Kanälen zwischen den Inseln immer eine starke Strömung auf der Oberfläche, da der Wind das Wasser vor sich herschiebt. Wenn Ihr mal durch den Rhein schwimmt, werdet Ihr diesen Effekt merken. Wenn man genau gegenüber ankommen möchte, muss man in Richtung stromaufwärts schwimmen. Man braucht dann länger als in einem stehenden Gewässer, die Geschwindigkeit wird also kleiner. In Fort de France bleiben wir 2 Tage. Wir möchten noch ein paar Einkäufe erledigen und das geht hier wirklich sehr gut. Es gibt große Baumärkte, ein Decathlon in dem man sich verlaufen kann und vieles mehr.

Am Montagmorgen um 6 Uhr geht es dann auch schon weiter nach Dominica, hier wollen wir aber diesmal nur einen kurzen Stopover machen und gar nicht einklarieren, sondern einfach nur übernachten und dann am nächsten Tag direkt weiter nach Guadeloupe zu den Iles des Saintes. Wir haben uns aber bei Mr. Beans angemeldet, damit wir Hilfe beim Anlegen an der Boje bekommen.

Wir sind gut in Roseau angekommen. Bleiben eine Nacht an der Boje und am nächsten Tag geht es weiter zu den Iles des Saints (Guadeloupe/Frankreich). Die Überfahrt verlief sehr gut. Die Wellen waren nicht so hoch und der Wind hatte nur 21 Knoten maximal. So konnten wir die neuen Personal Locator Beacons (PLB) mal ausprobieren. Diese kommen in die Rettungswesten und Schiffe in der Nähe sehen die Position auf ihrem Plotter (wenn sie einen AIS-Empfänger haben und einer von uns über Bord gefallen ist). Wir sind aber immer angeschnallt, sobald es schaukelig wird und wir nicht im sicheren Cockpit sitzen.
Heute hat uns auch eine Fähre überholt. Der blaue Strich vor dem Rumpf zeigt welche Strecke das Boot in 12 Minuten zurücklegt. Dieses kann man sogar einstellen. Für die erste Nachtfahrt wähle ich wahrscheinlich eine Strecke von einer Stunde. Tagsüber wäre dann der Bildschirm wahrscheinlich voller blauer Striche. Unsere neuen Lithiumbatterien bewähren sich immer mehr. Morgens haben die „alten“ AGM-Batterien noch volle Ladung, da sich der Kühlschrank seinen Strom aus den Lithiumbatterien holt. Wir sind also sehr 😀.

Bei den Iles des Saintes angekommen hilft uns André von der Manatee beim Anlegen an der Boje. Hannah und André von der Sailing-Manatee haben uns schließlich auch hierher gelockt😀. Sie sind schon einen Tag früher angekommen und es ist schön sie hier wiederzutreffen. Auf der Fahrt hierher hatten wir Delphine vor dem Bug. Bisher haben wir sie immer nur in der Ferne gesehen. Es ist immer wieder ein schönes Erlebnis. Vor allem wenn sie sich auf die Seite drehen und schauen, ob wir sie noch bewundern.

Wir fahren noch am gleichen Tag mit dem Dinghi in das nächste Dorf zum einklarieren und um den Ort zu erkunden. Wir liegen hier in einer sehr schönen kleinen Bucht. Man kann an den Felsen schön schnorcheln , das Wasser ist kristallklar. Hier werden wir ein paar Tage bleiben.