Déjà-vu ? Schon wieder in St. Anne

Wir sind am 6. Juni in der schönen Bucht von Saint Anne auf Martinique angekommen. Waren wir nicht im Februar/März schon mal hier? Na klar, Saint Anne war unser erstes Ziel als wir Ende Februar aus St. Lucia losgesegelt sind.

@sailing.maverick macht es öfter mal zum Thema. Es gibt genügend Platz in der Bucht, aber andere Boote ankern zu dicht bei einem. So hat gerade ein Boot sehr nah vor uns geankert. Ich habe ihm ein Handzeichen gegeben, dass es zu dicht ist. Der Skipper hat daraufhin nett zurück gewunken😕. Mehr mache ich dann auch nicht. Und einen dicken Kugelfender für vorne haben wir nicht. Wir könnten das Dinghy vorne anbinden😀. Man sieht auch wie weit die Boote hinter uns entfernt sind. Das gibt ein sicheres Gefühl. Letzte Nacht war für eine Weile der Karibische Passatwind aus Osten weg. Da sind alle Boote unkontrolliert über ihren Anker getrieben. Gleich wird es dunkel, vielleicht legen wir uns morgen an eine andere Stelle. Oder unser Nachbar ist wieder weg😃.

Heute gibt es mal frisches Baguettes und Croissants. Am Dinghydock und beim Bäcker war noch nichts los. Guter Start ins Wochenende 😀

Wir haben die Zeit in St. Anne für mehrere kleine Refit-Projekte genutzt. Das originale Waschbecken im Bad hat uns schon immer gestört, da es zu tief angebracht ist und zu klein für eine Gesichtswäsche ist. Wir sind mit dem Kopf immer gegen den Spiegel gestoßen. Mit dem neuen Aufsatzwaschbecken ist das jetzt behoben.
Außerdem haben wir uns ein Induktionskochfeld eingebaut. Damit haben wir eine Alternative zum Kochen mit Gas. Und Solarstrom haben wir hier ja genug. In Le Marin haben wir auch lange Topfhalter und einen neuen Rost für das Gas-Kochfeld bekommen.

Außerdem haben wir die Schubladenverriegelungen in der Küche fertiggestellt. Die große Schublade für die Töpfe ist beim Segeln manchmal aufgegangen. Die kaputten Auszüge der Kühlschrank-Schublade konnten wir durch neue ersetzen (gab es zum Glück im Baumarkt).

Seit Anfang des Jahres haben wir neue Bezüge für die Sitzgruppe im Salon (unser Wohnzimmer) dabei. Jetzt haben wir sie endlich mal aufgezogen. Es waren noch einige Vorarbeiten erforderlich, darum hat es etwas länger gedauert. Die Rückenlehnen mussten getrennt werden und wir haben Scharniere an die Holzbretter angeschraubt, auf denen die Polster liegen. Jetzt kommt man viel leichter an die Stauräume unter den Bänken.

Mal schauen, was wir als Nächstes optimieren😃.

Es soll bald weitergehen nach Süden. Da haben wir die guten Einkaufsmöglichkeiten auf Martinique noch mal genutzt. Luise brauchte eine neue Trekkinghose und wir beide eine dünne Regenjacke für feuchte Dinghyfahrten (haben wir bei Ellen von @sailingthetis gesehen). Der Decathlon in Guadeloupe hatte sie nicht. Im Baumarkt haben wir Klappboxen und Verlängerungen für die neuen Verriegelungsknöpfe gekauft. Der eine Elektromarkt hatte einen Stabmixer (den sich Uwe für cremige Suppen gewünscht hat😀). Der zweite Elektromarkt sah zwar mehr aus wie ein Hochregallager aber es gab einen schönen Wasserkessel für das Induktionsfeld. Eigentlich waren wir auf der Suche nach einer mobilen Kühlbox. Die gab es dort zwar nicht, aber eine nette Verkäuferin hat mir zwei Adressen in Google Maps auf meinem Handy gezeigt: Ein Autozubehörladen und ein Gartencenter😃. Wir lernen auf diese Weise immer wieder sehr nette und hilfsbereite Menschen auf den karibischen Inseln kennen. Der Autozubehörladen hatte tatsächlich ein passendes Modell für 300€ (vergleichbare Modelle von einem typischen Yachtausrüster kosten gerne mal das Dreifache). Das Verkaufsgespräch lief über eine Übersetzungs-App. Wir hatten sehr viel Spaß dabei.
Wenn LUWINA mal wieder aus dem Wasser gehoben wird, hänge ich mal meine Kofferwaage an die Gurte😀. Mal schauen, ob wir schon Übergewicht haben.

Ihr habt das in Deutschland wahrscheinlich gar nicht mitbekommen. In den Online-Seglergruppen war es das Thema. Eine tropische Welle war für die südlichen Inseln der kleinen Antillen vorhergesagt. Eine tropische Welle ist im Prinzip ein Gebiet mit starker Bewölkung, viel Regen und Wind. Dieses zieht in Äquatornähe nach Westen. Aus dieser Welle kann sich auch ein Hurrikan entwickeln. Aber das war nicht angekündigt.
Wir haben unser Boot noch an eine Stelle mit mehr Platz in der Bucht von St. Anne verlegt. Wir hatten keine Lust auf Chaos wenn die Boote bei Winddrehern gegeneinander stoßen. Die Welle kam dann spät am Montagabend mit sehr viel Regen und Windböen bis 30 Knoten. Der Anker hat gehalten und das Boot war dicht. Wir hatten uns aber auch mit Croissants und Bier gut vorbereitet. 😃 Es gab noch eine zweite Welle, die als schwächer angekündigt wurde. Allerdings hat sie noch stärkere Windböen und mehr Regen mitgebracht. Teilweise hat man nur zehn Meter weit sehen können. Wir waren sehr froh, dass der neue Anker gehalten hat und dass alles am Boot dicht ist.

Die Zeit zwischen den beiden Wellen haben wir mit einem kleinen Ausflug in die Mangroven und in ein Muschelmuseum verbracht. Oder einfach mal nach Le Marin, um die Bootsausrüster zu besuchen. Und ab und zu muss auch mal das Boot sauber gemacht werden.

Vor der Abfahrt werden wir unsere Vorräte noch weiter aufstocken, da wir die französischen Inseln mit ihrer guten Versorgungslage verlassen werden. Weiter im Süden gibt es selbstständige Inseln wie St. Lucia, St. Vincent, die Grenadinen und Grenada. Es sind alles sehr schöne Inseln und sie entsprechen mehr dem Bild von einer karibischen Insel, dass wir alle im Kopf haben. Wir freuen uns schon sehr darauf.