Saltwhistle Bay und Petit St. Vincent sind auf alle Fälle einen Besuch wert

Die Salt Whistle Bay auf Mayreau kennen wir schon seit 2017. Dieses Mal waren wir allerdings zum ersten Mal in der Nebensaison da (Juni bis November). Dadurch war es nicht so voll in der Bucht und wir konnten sogar ankern. Damit mehr Boote hineinpassen, wurden Mooringbojen ausgelegt. Der Boden ist sandig und teilweise steinig. Unser Anker hat jedenfalls gut gehalten.
Allerdings scheinen nicht alle Skipper auf die Seekarte oder in die maritimen Reiseführer zu schauen. Ein Boot konnte ich durch Pfeifen und Winken noch warnen, als er knapp am Ufer in die Bucht hinein fuhr. Von einem zweiten Boot habe ich nur die Geräusche gehört, als der Rumpf den Meeresboden berührte. Er kam aber wieder frei. Wir hatten eine schöne Zeit in der Bucht mit Anja und Walter (SY My Way). Seid den Tobago Cays fahren wir zusammen. Und dann spricht man unter Seglern von einem Buddy-Boat.

Uns wurde von ein paar Kindern, die zum Boot kamen, die Bar ihrer Familie empfohlen. (Eigentlich wollten sie uns Kokosnüsse verkaufen, aber die mögen wir beide nicht.) Einige machten gerade Urlaub hier. Wir haben die Familienverhältnisse nicht ganz durchschaut. Aber es reicht ja, wenn sie es wissen😀. Damit wir uns ihre Namen merken konnten, haben sie sie auf einem kleinen Zettel notiert.
Allmählich müssen wir mal weitersegeln. Das Bargeld wird knapp. Es gibt zwar die tolle Kreditkarten-Werbung, in der eine Frau im Badeanzug an den Strand schwimmt und an der Bar mit der Karte bezahlt, die sie aus dem Badeanzug zieht. Der erste Teil funktioniert hier auch. Aber die Bars hier haben keinen Kreditkartenleser.

Das nächste Ziel war das Dorf Clifton auf der Insel Union Island. Dort gibt es einen Geldautomaten und viele lokale Händler. “Herman the German” hat uns ab dem Dinghydock zum Laden seiner Mutter gelotst. Herman war wohl schon mal in Deutschland und konnte ein paar deutsche Städte aufzählen. Wir haben unseren Einkauf erst mal im Laden geparkt, da es sehr viel geworden ist. Und wir wollten noch in den Supermarkt. Ein kleines Päuschen in einem Restaurant stand auch noch auf dem Plan. Wir haben uns mit dem Besitzer unterhalten. Er war für die Regierung von St. Vincent schon in Deutschland und hat sich einen kleinen Brocken aus der Berliner Mauer als Souvenir mitgebracht.


Nach einer Nacht an der Boje ging es mit Anja und Walter weiter nach Petit St. Vincent. Jerry, der Segelmacher aus St. Lucia hatte uns hier einen Schnorchelspot empfohlen. Die Fotos geben es nicht so ganz wieder. Aber es hat schon etwas Mystisches an einem Riff mitten im Meer zu schnorcheln. Durch das vorgelagerte Riff werden die Wellen gebrochen. Das Meer ist also relativ ruhig hinter dem Riff. Nur der Wind weht weiterhin ungebremst, da sich das Riff kaum aus dem Wasser erhebt. Den Dinghyanker haben wir auf eine Sandbank geworfen. Von hier aus konnten wir einfach zum Riff schnorcheln. Da es eine Strömung gab, sind Luise und ich dicht zusammen geblieben. Die großen Fische haben sich immer gleich versteckt, wenn wir angeschwommen kamen. Vielleicht lag es an dem Fischer, der hier gerade mit einer Harpune unterwegs war. Es war jedenfalls ein herrlicher Schnorchelausflug in klarem Wasser mit sehr vielen Fischen.
Danach haben wir noch im Bereich der kleinen Insel Mopion geschnorchelt. Diese kleine Sand-Insel liegt mitten im Meer. Auf ihr steht nur ein kleiner Sonnenschirm für Besucher. Der Ausflug hierher hat sich auf alle Fälle gelohnt. Danke für den Tipp, Jerry.

Schnorcheln macht bekanntlich hungrig, sodaß wir einen kleinen Dinghiausflug mit Anja und Walter nach Petit Martinique machen. Hier gibt es ein Restaurant mit einem großen Garten, wo wir die regionale Küche ausprobieren dürfen. Das Hühnchen als auch der Fisch ist sehr lecker. Dazu gibt es einen Fruitpunch ohne Alkohol, der beste den wir bisher getrunken haben.

Anja hat einen Thermomix an Bord, in dem sie auch Joghurt zubereiten kann. Das Angebot uns welchen zu machen nehmen wir natürlich gerne an, denn Joghurt ist rar hier in der Karibik. Und wenn man welchen findet ist er in der Regel sehr teuer. Am nächsten Morgen ist er auch schon fertig und wir müssen uns verabschieden, da sie weiter nach Cariacou segeln und wir wollen noch mal nach Union Island in die Chatham Bay, die soll sehr schön sein.