Weihnachtspause 2022

Am 25. November 2022 war es endlich so weit und LUWINA konnte wieder ins Wasser. Während der letzten beiden Tage haben wir das Cuppercoat noch angeschliffen, damit die Kupferteilchen Kontakt mit dem Meerwasser bekommen und ihre Antifouling-Wirkung entfalten. Jörg hat uns noch die Dichtungsringe am Saildrive (Antrieb mit Propeller) getauscht. Unser Termin um 10:00 hat sich noch verschoben, da der Travellift erst repariert werden musste. Als wir gerade bei einen kleinen Mittagssnack waren, kam der Kran in unsere Richtung gefahren. Der fährt aber so langsam, da konnten wir noch in Ruhe aufessen😃. Das Kran-Team macht seinen Job sehr routiniert. Es hat alles gut funktioniert.
Wenn das Boot schon im Wasser ist und noch in den Gurten hängt, soll man checken, ob Wasser in den Rumpf kommt. Das war zum Glück nicht der Fall. Aber aus dem Auspuff von einem Motor kam kein Kühlwasser. Das ist kein gutes Zeichen und kann zur Überhitzung des Motors führen. Also bin ich mit einem Motor aus der Box gefahren. Zum Drehen brauchte ich dann beide Motoren. Und dann kam auch wieder Kühlwasser. Geht doch😃. Nachdem wir einen guten Ankerplatz direkt vor unseren Freunden von der Platypus gefunden hatten, haben wir noch die anderen Aggregate an Bord erfolgreich getestet.
Jetzt können wir den tollen Blick aufs Meer wieder genießen. Das haben wir so vermisst und musste gefeiert werden😃. Da passte es ganz gut, dass uns Willi zu seinem Geburtstag in unser Lieblings-Restaurant Slipway eingeladen hat.

Jeden Dienstagmorgen bieten Louise und Joseph eine Wanderung über Carriacou an. Diesen Dienstag hatten wir endlich mal Zeit daran teilzunehmen. Das Wetter war super und so hat sich eine Gruppe von 15 Personen beim Startplatz versammelt. Am Anfang ging es noch über befestigte Straßen an schönen Häusern mit gepflegten Gärten vorbei. Aber bald führte der Weg querfeldein über schmale Trampelpfade. Und sobald man sich von der Küste entfernt, geht es immer bergauf. Nach einigen Höhenmetern sahen wir die Ostküste mit schwarzen Stränden. Der vulkanische Ursprung von Carriacou war hier eindeutig zu erkennen. Nach einer langen Strecke entlang der Küste tauchte das Cassada Bay Ressort auf: Lunchtime. Welch ein schöner Platz für eine Mittagspause. Das Ressort liegt auf einem kleinen Hügel mit wunderbarem Blick auf drei kleine Inseln, die dicht vor Carriacou liegen. Nach der Pause war es dann auch gar nicht mehr weit zum Ausgangspunkt der Wanderung. Was für ein toller Ausflug mit herrlichen Eindrücken von Carriacou und interessanten Gesprächen mit anderen Seglern. Wir wurden in die WhatsApp Hiking Gruppe aufgenommen. Denn die Segler ziehen nach der Hurrikansaison wieder alle nordwärts.

Letzten Mittwoch sind wir bei wunderbaren Bedingungen von Carriacou nach Grenada gesegelt. Erst kurz vor der Woburn Bay haben wir die Segel geborgen. Die Bucht war ziemlich leer und so konnten wir an unserem Lieblingsplatz ankern. Wir waren ganz gespannt auf unseren Tisch. Wir haben einen deutschen Schreiner hier gefunden, der aus unserem großen Tisch einen Falttisch gemacht hat. Durch den absenkbaren Fuß und Drehmechanismus können wir uns jetzt einen praktischen Couchtisch für unseren Salon machen. Uns gefällt er.
Beim Flohmarkt am Samstag auf Hog Island konnten wir die übrig gebliebenen Utensilien von unserem Cuppercoat-Projekt verkaufen. Wir brauchen sie nicht mehr. Cuppercoat soll 10 Jahre halten. Natürlich haben wir auch ein paar Sachen für uns gefunden. Aber nur kleine, die fallen in der Backskiste gar nicht auf.
Am Abend waren wir bei Hajo und Tom auf ihrem Boot SEGEL.BAR. Es heißt so, da mal jemand gesagt hat, dass ihr Boot ja segelbar ist. Aber der Name bedeutet auch, dass es an Bord einiges zu trinken gibt.😃.

Heute am Sonntag haben wir den Weihnachtsmarkt in der Phare Bleu Marina besucht. Es gab keinen Glühwein, aber Rum und Gin Tasting. Der Gin wird sogar hier in der Marina gebrannt. 14 Zutaten werden für den Gin verwendet. Mit Tonic Water hat er uns sehr gut geschmeckt. Es gibt hier einen Gin, der mit Blüten blau gefärbt wird. Mit Tonic Water wird er dann lila. Eine Freude für jeden Barkeeper. Zum Glück gab es bisher beim Dinghyfahren noch keine Alkoholkontrolle😃

Die Tage auf Grenada gingen sehr schnell vorbei. Letzten Montag sind wir dann zurück nach Carriacou gefahren. Segeln war nicht möglich, da zu wenig Wind wehte (sehr ungewöhnlich für die Karibik). Wir konnten dann noch einen Nachmittag und Abend mit unseren Freunden von der USI verbringen, bevor sie am nächsten Tag nach Grenada gedümpelt sind (immer noch kein Wind). Wir haben dann unsere Reise nach Deutschland vorbereitet. Dazu gehörte auch die jährliche Wartung der Motoren (neue Dieselfilter, Ölwechsel, Austausch Kühlflüssigkeit und Wechsel der Impeller an der Kühlwasserpumpe).
Ein Mal waren wir noch bei der Aquagymnastik und in unserem Lieblingsrestaurant Slipway. So konnten wir uns von unseren Freunden und Bekannten verabschieden.
Das Herausheben von LUWINA hat mal wieder gut funktioniert. Der Rumpf musste nach nur zwei Wochen im Wasser nicht gesäubert werden. Das Cuppercoat oxidiert allmählich und wechselt die Farbe von braun nach grün (wie gewünscht😃). Da wir den ersten Krantermin hatten, blieb genug Zeit für die Abarbeitung unserer To-Do-Liste. Am Abend wurden wir zu einer kleinen Weihnachtsfeier in der Marina mit Getränken, Essen und karibischer Weihnachtsmusik eingeladen. Wir konnten auch mit dem Manager der Marina sprechen und haben von seinen Ausbauplänen erfahren. Mal schauen, ob wir im nächsten Jahr wieder hier sind😃. Obwohl wir ja Kunden sind, fühlen wir uns auch in der Marina eher wie ein Teil der Familie. Falls Ihr Euch fragt, warum wir das Boot an Land stellen: Das ist preiswerter als ein Aufenthalt im Wasser in der Marina.

Am Samstag gab es nur eine Fähre, die morgens um 5 Uhr von Carriacou nach Grenada fährt. Wir hatten noch zwei schöne Tage auf Grenada, unter anderem haben wir noch mal unsere Freunde von der USI und der SEGELBAR getroffen. Das war dann der Abschluß eines wunderbaren Segeljahres. Wir haben soviel Schönes erlebt und gesehen. Außerdem haben wir viele Leute kennengelernt (Segler aus aller Welt und Locals). Mit vielen sind wir jetzt befreundet, dafür sind wir sehr dankbar. Und natürlich freuen wir uns auf unsere Familie und Freunde in Deutschland🥰.

In Deutschland haben uns dann -10 Grad erwartet. Zum Glück hat uns nur ein Husten und eine leichte Erkältung erwischt. So konnten wir viel mit unseren Enkeln spielen und die Vorweihnachtszeit genießen (mit all den üblichen Leckereien😃). Unsere Familien sind auch gesund und wir haben Weihnachten wie geplant mit der ganzen Familie gefeiert.

Nach Weihnachten ging es dann nach Thessaloniki, wo wir mit der griechischen Familie ins neue Jahr gefeiert haben. Das Highlight war dann die griechisch-orthodoxe Taufe unserer dritten Enkelin Niki. Sie hat das prima gemeistert. Die Taufe fand in einem kleinen Nebenraum der Kirche statt, da es auch in Thessaloniki relativ kühl war. Wir hatten eine tolle Zeit in Griechenland. Der Kontakt mit den Enkeln war so, als ob wir gar nicht lange weg gewesen wären. Und so haben wir viel mit Lego gebaut, Rapunzel auf Griechisch gesehen und in einem Figurentheater erfahren, wie sich Peterson und Findus kennengelernt haben.


In den letzten drei Wochen haben wir gemeinsam mit meiner Schwester und unseren Partnern das Haus meiner Mutter leer geräumt. Sie wohnt jetzt im Altersheim und wir möchten das Haus vermieten. Bis auf ein paar Kleinigkeiten sind wir fertig geworden und so blieb ein Tag Zeit, um die Messe BOOT zu besuchen. Dort hat Luise in einem kleinen Motorseminar von Trans-Ocean gelernt, wie man einen Impeller wechselt.


Am 29. Januar 2023 war es dann soweit, wir sind mit Condor direkt von Frankfurt nach Grenada geflogen. Die Osprey Fähre hat uns nach einer Übernachtung auf Grenada dann sicher nach Carriacou gebracht. Unsere LUWINA ist in einem guten Zustand, kein Schimmel oder Stockflecken. Jetzt müssen wir noch etwas am Rumpf ausbessern und dann geht es ins Wasser. Unser neuer Einkaufstrolley hat sich beim ersten Einkauf gleich bewährt. Da wir auch Getränke gekauft haben, haben wir ihn gleich mal mit 20 Kilogramm belastet.

Direkt vor uns an Land stand das Boot der Blue Horizon. Ein junges Päarchen aus Deutschland, das die Welt besegelt und dabei viele Abenteuer erlebt. Bei einem Besuch an Bord bei uns und einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant haben sie uns viel von ihrer Reise erzählt. Ganz schön mutig, was die Beiden so alles gemacht haben. Sie haben offenbar den erfolgreichsten deutschen Segel-Kanal auf YouTube.
Wir haben auch schon gecheckt, wo sich unsere Seglerfreunde aufhalten, damit wir den ein oder anderen mal wiedersehen können. Ab Sonntag soll der Wind gut sein für einen Kurs nach Norden, zuerst einmal Richtung Martinique. Wir können nicht wie vorgehabt am Mittwoch wieder ins Wasser zurück, aber es klappt dann doch noch am Freitag. Wir hatten schon befürchtet das wir das ganze Wochenende noch in der Werft rumhängen müssen. Die sanitären Einrichtungen sind nicht zu empfehlen, da musss noch einiges nachgebessert werden. Nach einem letzten Besuch im Restaurant Slipway bereiten wir uns jetzt für den Törn nach Martinique am Montag vor.