Angekommen in der Blauwasser-Szene

Man nennt die Segler, die dauernd auf einem Segelboot leben, auch Blauwassersegler. Der Begriff leitet sich von der Farbe des Meeres ab.

Zum Blauwasserleben gehört aber auch, dass man an Land viel auf der Suche nach Ersatzteilen, Verpflegung und bestimmten Serviceleistungen ist. Hier auf St. Lucia geht es nicht darum, welcher Laden am nächsten ist, sondern ob es überhaupt einen gibt. Letzte Woche haben wir versucht, ein paar Unterlagen auszudrucken. Gar nicht so einfach, einen Copyshop zu finden. Dannica, die das Guesthouse betreut, hatte uns einen Tipp gegeben.  Wir waren ganz stolz, dass wir den Laden gefunden haben. Aber dem Internetcafe ist die Tinte ausgegangen.😀 Wann es wieder Tinte gibt, wusste die Frau an der Theke nicht. Dann sind wir noch weiter zur Kärcher-Vertretung in der Nähe gegangen, da wir einen 120 Volt Hochdruckreiniger suchen. Der Laden war aber geschlossen (es gab einen Hinweis auf technische Probleme ?). Also sind wir erfolglos mit dem Minibus in die Marina gefahren. Zum Glück war die Pizzeria in der Marina auf. Die Pizza wurde uns von unserem Vermieter empfohlen und war auch sehr lecker.

Die Unterlagen haben wir dann bei Regis Electronics ausdrucken können (dort sind wir schon Kunde). Wir haben auch erfahren, dass das Radar und AIS am Ende der Woche geliefert werden. Eigentlich sollten sie in sechs Wochen kommen. Also haben wir heute doch noch etwas erreicht.

Am nächsten Tag sind wir zur Computerworld gefahren, um zu schauen, ob wir einen kleinen Drucker/Scanner fürs Boot bekommen. Für den Rückflug nach Deutschland brauchen wir bestimmt wieder Ausdrucke. Der Computerladen hatte allerdings wegen Inventur geschlossen. Ich hatte mir noch kurz vorher die Internetseite des Ladens angeschaut, einen Hinweis auf die Inventur gab es nicht. Aber immerhin wissen wir jetzt, wo der Laden ist.

Unser Gutachter war fleißig und hat einen kleinen Schadensbericht geschickt. Alles nur Kleinigkeiten, z.B. hat das Funkgerät keine GPS-Position. Das ist schlecht, wenn man einen Notruf sendet und die Retter nicht wissen, wohin sie kommen sollen. Laut Gutachter ist die LUWINA in einem sehr guten Zustand. Sie blinkt auch jeden Tag immer mehr. Aber das ist ja äußerlich, der Rest muss auch stimmen. Nächste Woche findet das Probesegeln statt.

Heute in der Marina hat uns der amerikanische Segler Tim (kennen wir schon zwei Wochen) mit dem deutschen Einhandsegler Arndt bekannt gemacht. Er segelt eine 54 Fuß lange Jeanneau (Zanshine). Mit ihm sind wir dann später zu Lincoln, der auch einen Leopard Katamaran hat. Und jetzt haben wir zwei Einladungen auf ein Bierchen 😀. Läuft. Und wir haben schon viele Tipps bekommen. Wir hatten auch einen Termin mit dem Grafiker, der unser Logo aufs Heck drucken soll. Unsere Freundin Claudia hat den Entwurf zum Drucken fertig gemacht. Leider ist er nicht gekommen. Dann vielleicht nächste Woche.
Mittlerweile kennt uns auch der lokale Obsthändler sehr gut. Er freut sich immer schon, wenn er Luise sieht. Er ist immer mit seinem begrünten Boot in der Marina unterwegs. Mittwochs und Samstags gibt es ein paar Obst- und Gemüsestände auf dem Gelände der Marina. Dann tauscht er sein Boot gegen einen Stand. Beim letzten Mal hat er uns Salat aus dem eigenen Garten verkauft und eine Bestellung für Maracujas aufgenommen.

Wir kennen uns immer mehr aus und haben jetzt auch einen Gourmet-Supermarkt entdeckt, der die gleichen Preise wie der andere Supermarkt hat aber mehr Auswahl bietet (es gibt nicht nur Cheddar sondern auch Brie, Ziegenkäse,…).

Zum Abschluss der Woche gab es dann noch zwei gute Nachrichen. Die Restaurants dürfen wieder öffnen und man kann seinen Kaffee wieder aus einer Tasse trinken. Und der Gutachter hat sich den Mast angeschaut. Es ist alles in einem sehr guten Zustand. Da am Samstag kein Mitarbeiter von Moorings da war, haben Luise und ich ihn mit Hilfe der Elektrowinsch nach oben gezogen. Es war ganz schön windig und wir waren froh, als er wieder sicher auf dem Boot stand.

Für das lange Wochenende haben wir den Kühlschrank wieder gut gefüllt. Denn am Sonntag und Montag (Feiertag auf St. Lucia) wurde wieder eine Ausgangssperre verhängt. Kein Problem für uns solange noch genügend Wasser im Pool und e-Books auf Luises Tolino sind.