Abschied von St. Vincent & the Grenadines

Bevor es Richtung Grenada weitergeht, wollten wir uns noch die Chatham Bay auf Union Island näher anschauen. Anja und Walter haben sich schon auf den Weg nach Grenada gemacht. Also haben sich unsere Wege erstmal getrennt. Wer weiß, wann wir sie wiedersehen. Die Strecke von Petit St. Vincent in die Chatham Bay ist nicht weit. Also sind wir nur mit dem Vorsegel gefahren. Dieses Segel ist eine so genannte Rollfock. Man kann das Segel schnell ausrollen, verkleinern oder wieder ganz einrollen. Dieses ist alles vom Steuerstand möglich. Das ist schon sehr bequem aber auch ein Sicherheitsmerkmal, wenn man dieses Manöver mal nachts erledigen muss. Auf unserem Weg in die Chatham Bay bekamen wir eine WhatsApp von Katja (SV Seaborne): “Wir sehen Euer AIS-Signal auf dem Plotter”. Wir haben unser UKW-Funkgerät beim Segeln immer an, aber WhatsApp ist halt manchmal einfacher. Unser Plotter ist so eingestellt, dass man die Bootsnamen erst sieht, wenn man auf das Bootssymbol tippt. Wir haben die Segelyacht Seaborne schnell entdeckt und als Buddyboat markiert. Jetzt wird der Name immer angezeigt und die Farbe wechselt von grün auf gelb. Die Crew der Seaborne haben wir in St. Martin durch gemeinsame Freunde kennengelernt. Wir werden sie und die My Way (Anja und Walter) später auf Grenada wieder sehen.

Die Chatham Bay gefällt uns sehr gut. Sie ist sehr groß und bietet genügend Platz für die ca. 10 Segelboote, die hier vor Anker sind. Unser Anker liegt auf 4 Meter in türkisblauem Wasser. Beim täglichen Ankercheck sehe ich immer einen Rochen und viele Kofferfische. Unter dem Boot ist auch ein Schwarm, der mich aber nur ein paar Meter vom Boot weg begleitet. Dann geht es zurück zum Schutz des Bootes. Unser neuer Anker ist etwas schüchtern, er versteckt sich immer im Sand😃. Aber so hält er auch gut. Das war auch sehr wichtig, denn in der ersten Nacht gab es viele heftige Böen. Zwei Boote haben in der Nacht noch einen anderen Ankerplatz gesucht. Wahrscheinlich hatte sich der Anker gelöst. Auch wir sind von diesen Windböen nicht verschont geblieben. Morgens hat sich eine Verbindung an unserer Solaranlage gelöst, welches Uwe aber provisorisch stabilisieren konnte.

Im Restaurant “Sunset Cove” in der Chatham Bay arbeitet Philipp. Er ist einer der sieben Brüder von Michael, der sich um die Segler in den Tobago Cays kümmert und den wir 2019 schon kennengelernt haben.

Morgen werden wir das Land St. Vincent & die Grenadinen verlassen. Zum Ausklarieren haben wir den Service von James (Besitzer der Sunset Cove Bar) in Anspruch genommen. Er arbeitet beim Flughafen hier auf Union Island und hat den ganzen Papierkram für uns erledigt. Philipp hat uns mit seinem Boot in den Ort Ashton gebracht. Dort hat uns James mit seinem Auto abgeholt und in den Ort Clifton gefahren. Während er sich um die Papiere gekümmert hat, waren wir einkaufen und haben noch etwas in einer Bar getrunken. Das war ein toller Service. Allein die Eindrücke während des Ausflugs waren schon klasse. Ab und zu hat er angehalten und sich mit Freunden unterhalten. Auf so einem Ausflug erfährt man auch viel über die Locals. So waren wir sehr überrascht, dass der 58jährige Philipp schon 16 Enkel und einen Urenkel hat.

Gestern waren wir im Nordteil der Bucht schnorcheln. Wir hatten uns schon gewundert, warum dort immer so viele Möven kreisen. Wir sind inmitten von Hunderten von Fischen geschwommen. Das war schon beeindruckend. Die Pelikane und Fregattvögel hat es auch nicht gestört, dass wir in ihrem Abendessen herum geschwommen sind. 😀