British Virgin Islands

Am 7. März haben wir nach einer Nachtfahrt die Britisch Virgin Islands erreicht. Der Wind war sehr moderat in der Nacht (10 Knoten) und ging gegen 4 Uhr ganz weg. Die British Virgin Islands (BVI) bilden quasi ein Oval von 3 x 20 Seemeilen. Innerhalb dieser Inseln kann man im Allgemeinen ohne die typischen Karibikwellen segeln (außer es weht kräftig entlang der 20 Seemeilen Strecke). Als wir die südliche Durchfahrt von Virgin Gorda passiert haben, ist uns gleich dieses ungewöhnliche Motorschiff vor Anker aufgefallen: “Olivia O”. Das Schiff ist 88 Meter lang und soll 200 Million Dollar gekostet haben. Schön finden wir es nicht. Wenn man sich seitlich nähert, kann man nicht erkennen, wo der Bug ist. Die Werft baut eigentlich Boote, die bei allen Bedingungen Bohrplattformen erreichen kann (also durch die Wellen fahren statt darüber). Wir haben nicht gefragt, ob der Eigner tauschen möchte. Stattdessen sind wir zur Insel Virgin Gorda weitergefahren, um dort einzuklarieren. Das hat auch sehr gut funktioniert. Am nächsten Morgen ging es zu den Felsen “The Bath”. Wir haben gehört, dass die Bojen dort schnell belegt sind. Also sind wir früh hingefahren und haben dort gefrühstückt.


Wir lagen mit dem Boot so nah am Eingang zu der Höhle, dass wir zum Ufer schwimmen konnten. Die Felsen und die Höhle sind sehr beeindruckend. Teilweise mussten wir über Leitern steigen oder uns an Drahtseilen entlang hangeln. In der Höhle waren nur ein paar Leute. Aber am Ausgang der Höhle gab es noch einen kleinen Strand, der von Kreuzfahrern besetzt war. Die Felsen haben uns sehr an die Granitfelsen auf den Seychellen erinnert. Schaut sie Euch unbedingt an, falls Ihr mal in der Nähe seid.

Für den Abend hatten wir uns mit den Segelbooten USI und SEGEL.BAR in der Bucht Sopers Hole auf Tortola verabredet. Beim Segeln in Richtung dieser Bucht haben wir dann die gelb eingefärbte USI auf unserem Plotter entdeckt. Wir haben dieses Boot als so genanntes Buddy-Boat im Plotter hinterlegt und wenn es auf dem Bildschirm erscheint, wird es extra hervorgehoben. Sehr praktisch. Wir hatten dann eine schöne Zeit mit beiden Crews in dieser tief eingeschnittenen Bucht. Es wurde viel gelacht und noch mehr gegessen.

Wie fast alle Segler sind wir mal wieder früh aufgestanden und dieses Mal vor dem Frühstück Richtung Pelikan Island aufgebrochen. Dort gibt es an einem Felsen, der „The Indians“ genannt wird, ein wunderschönes Schnorchelrevier. Es war noch eine Boje zum Anlegen frei. Nach dem Frühstück haben wir die Fische in herrlich klarem Wasser besucht. Für uns war es bisher der beste Schnorchelspot in der Karibik (in diesem Jahr: Tobago Cays und Petit St. Vincent war auch sehr beeindruckend).

Die Britisch Virgin Islands haben uns insgesamt sehr gut gefallen. Sie haben uns an die Kornaten in Kroatien erinnert. Durch die vielen Inseln, die oval um den Franzis Drake Kanal angeordnet sind, kann man zwischen den Inseln relativ geschützt segeln. Und es gibt genügend Buchten, in denen man gut ankern, schwimmen und schnorcheln kann.

Es sind sehr viele Charterboote in den BVI unterwegs. Bei einem Besuch des Stützpunkts der Firma Moorings in Roadtown auf Tortola konnten wir aber sehen, dass es noch mehr Boote sein könnten. Wahrscheinlich ist es um Weihnachten/Silvester viel voller. Wir haben aber immer einen Ankerplatz oder eine Boje zum Anlegen gefunden. In Roadtown lag auch gerade ein Kreuzfahrtschiff aus Norwegen an der Pier. Es ist schon sehr beeindruckend, wenn man mit dem kleinen Dinghy an so einem Hochhaus vorbeifährt.


Jetzt bereiten wir uns auf die Weiterfahrt nach Puerto Rico vor. Das Visum für Amerika haben wir uns durch einen Online ESTA-Antrag und einem Besuch der US Virgin Islands mit der Fähre bereits geholt. Jetzt dürfen wir mit unserem Schiff nach Puerto Rico (gehört zu den USA). Da sind wir mal gespannt, was uns dort erwartet😃.