Bisher wird es auf Curacao nicht langweilig

Zusammen mit Heike, Frank (@manatee_sailing) und Franz haben wir uns für eine Free Walking Tour in Willemstad angemeldet. Vorher gab es noch eine Stärkung in einer großen Halle, in der einige kleine Garküchen ihr Essen anbieten. Das Essen war sehr lecker, reichhaltig und günstig. Zum Startpunkt der Tour sind wir dann noch quer durch Willemstad über die schwimmende Brücke in den Ortsteil Otrabanda gelaufen. Die Walking Gruppe war dieses Mal sehr klein, es kamen nur noch drei weitere Teilnehmer dazu. Unser Guide Karl ist auf Curacao geboren, hat hier lange für die Regierung gearbeitet und als Rentner führt er nun Touristen durch seine Stadt. Otrabanda wurde im 18. Jahrhundert gegründet und bildet mit Punda die Innenstadt von Willemstad. Beide Stadtteile gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. Daher achtet die Stadt darauf, dass die Häuser in einem guten Zustand sind. Wie in San Juan (Puerto Rico) werden die Farben der Häuser abgestimmt. Dieses Viertel werden wir noch mal alleine erforschen, da es viele kleine Läden und Bars gibt. Außerdem bietet ein Restaurant Lionfish-Gerichte an. Und den wollte ich immer schon mal essen. Der Lionfish hat sich als invasive Art auch in der Karibik ausgebreitet. Er hat hier kaum natürliche Feinde. Daher wird er von vielen Tauchern gefangen, um die einheimischen Fischarten zu schützen. Seine Stacheln sind giftig, aber nicht tödlich sondern nur schmerzhaft für den Menschen.
Die Tour endete in der Fußgängerzone von Punda. Wir hatten sehr viel Durst und sind direkt in eine Bar/Restaurant gestürmt. Welch ein Glück. Es war gerade Happy Hour und die bestellten Getränke wurden verdoppelt. Das war ein guter Abschluss unserer schönen Tour mit der sehr netten Seglergruppe.

Unser Spieleabend am Donnerstag ist mitterweile ein fester Termin. Zusätzlich haben wir uns überlegt, dass wir uns doch mal nur zum Quatschen und gemeinsamen Essen treffen können. Also haben wir einen Tapas-Abend vorgeschlagen. Wir hatten einen sehr schönen Abend mit Heike, Frank, Mareike und Franz. Jeder hat etwas mitgebracht und dann haben wir es uns gut gehen lassen. Mit einem so schönen Blick aufs Wasser und die beleuchteten Häuser rund um die Lagune Spanish Waters schmeckt es noch mal viel besser. Wir hatten tolle Gespräche und es fühlt sich an, als ob wir uns schon lange kennen.


Heute sind Luise und ich dann zur Jan Thiel Lagune hier in der Nähe gewandert. Vielen Dank für den Tipp, Heike😃. Die Wege sind nicht immer so vorhanden wie auf der Karte abgebildet. Aber es gab einige alternative Wege und so haben wir unser Ziel, den Papagayo Beach und die Frietboutiek doch noch erreicht. Dort haben wir uns mit einem Eiskaffee gestärkt. Wir sind sehr froh, dass wir hier immer wieder neue Wanderstrecken entdecken können. Bald werden wir den Westen von Curaçao erkunden. Aber dann brauchen wir ein Mietauto.

Heute ging es zu einem Lionfish-Restaurant im Stadtteil Otrabanda. In einer meiner Stammkneipen in Aachen hing ein Schild „Halte Deine Stadt sauber-iß täglich eine Taube !“ Gleiches gilt heute für den Lionfish (Feuerfisch), der gar nicht aus der Karibik stammt, aber sich hier ausbreitet und die heimischen Arten verdrängt. Taucher jagen ihn mittlerweile mit Speeren und sammeln ihn dann in speziellen Behältern. Die Stacheln des Lionfish sind nämlich giftig. Darum hat Luise die Deko von ihrem Fisch auch nicht mitgegessen😃.

Wir haben schon viel von den schönen Stränden auf Curacao gehört. In der Nähe von dem Dinghydock hier gibt es den Caracas Baai (Kiesstrand). Dieser wird morgens schon von Frühschwimmern genutzt. In fußläufiger Entfernung bietet der Tugboat Beach ein gutes Schnorchelerlebnis. Es gibt dort viele Fische in allen Größen und Farben sowie einen versunkenen Schlepper in 3 Meter Wassertiefe. Außerdem werden dort Korallen gezüchtet.

Momentan sind Schulferien auf Curacao. Deshalb fährt ein Linienbus jetzt zum Strand Grote Knip. Dieser befindet sich im Nordwesten der Insel. In Willemstad muss man den Busbahnhof wechseln. Die Busse ab Punda fahren in den Südosten (dort ist die Lagune Spanish Waters in der wir liegen) und ab Otrabanda kommt man in den Nordwesten der Insel. Der Strand ist sehr schön und man schwimmt in kristallklaren blauem Wasser.

Jeden Montag gibt es auf dem Piratenboot in der Bucht Pizza und Bier. Joey ist Niederländer und hat früher Frachtschiffe auf dem Rhein gefahren. Daher kennt er auch Bonn und die Lorely sowie den weiteren Rhein bis in die Schweiz. Seine Großmutter ist Sizilianerin und sie hat ihm beigebracht, wie man eine Pizza macht. Es gab sogar fränkisches Bier. Alles war sehr lecker. Der erhöhte Blick von dem Boot über die Bucht ist phantastisch.

Außerdem haben wir herausgefunden, dass jeden Montag und Donnerstag ein Shuttlebus zu einem großen Supermarkt in der Nähe fährt. Das ist sehr praktisch. Wir sparen das Geld für den öffentlichen Bus und werden direkt am Dinghydock abgeholt.

Ansonsten sind wir immer noch mit kleinen Bootsprojekten beschäftigt. Der Rumpf muss alle drei bis vier Wochen von Bewuchs und kleinen Krebsen (Ostrakoden) befreit werden. Diese befinden sich zum großen Teil nach der Säuberungsaktion auf dem Neoprenanzug. Ich trage auch Ohrenstöpsel, damit mir kein Tier in meine Ohren krabbelt. Die Nase ist ja in der Taucherbrille und ich atme durch den Schnorchel.

Wir haben auch noch ein paar Boxen im Baumarkt gekauft, um bessere Ordnung in den vielen Stauräumen halten zu können. Wir haben schon oft Ersatzteile gekauft und dann nicht mehr gefunden, als wir sie gebraucht haben. Weiterhin war der Borddurchlass für den Watermaker schon zwei Mal verstopft. Das Gitter vor dem Einlass scheint den Bewuchs eher zu fördern als zu behindern. Jetzt haben wir ihn an einen anderen Borddurchlass geklemmt (ohne Gitter).

Die schwierigste Aktion war das Ersetzen von zwei Mastrutschern. Diese halten das Großsegel am Mast fest. Die oberen beiden waren leider angebrochen und mussten ersetzt werden. Wir konnten sie zum Glück bei einem Schiffsausrüster in den USA bestellen. Das Päckchen war nach einer Woche hier. Die Rutscher werden nach unten ausgefädelt, also mussten wir alle elf vorhandenen Mastrutscher abbauen. Aber wir sind ja froh, dass wir vieles selber machen können. Für das Säubern des Rumpfes wollte ein lokaler Taucher 300 € haben. Er hätte es bestimmt ordentlicher als wir gemacht. Aber nach einer Woche im Wasser sieht man das eh nicht mehr.

In Spanish Waters befindet sich auch der Surfclub Curacao. Jeden letzten Freitag im Monat wird dort eine Beachparty mit DJ veranstaltet. Das wollten wir uns mal anschauen. Die Stimmung so kurz vor Sonnenuntergang war klasse. Einige Surfer und Wingfoiler haben noch das letzte Tageslicht genutzt während die Bar schon eröffnet wurde. Die Musik war schön chillig und in einer guten Lautstärke (man konnte sich noch gut unterhalten). Wir haben Anton von einem Schiffsausrüster-Laden getroffen. Er hat uns zu einem Bier eingeladen und mit anderen Seglern (Kunden von ihm wie wir) bekannt gemacht. So haben wir auch die Besatzung der “Unladen Swallow” kennengelernt. Die Idee zu dem Bootsnamen kommt aus dem Film “Ritter der Kokosnuss”. Dort wird nach der Reisegeschwindigkeit einer “unbeladenen Schwalbe” gefragt. Eine köstliche Szene, typisch Monthy Python (schaut es Euch bei Youtube mal an).

In der Nähe von unserem Boot befindet sich eine rote Tonne im Wasser. Diese wird von einem lokalen Segelverein als Wendeboje benutzt. Letzten Samstag gab es eine kleine Regatta in zwei Bootsklassen und wir saßen in der ersten Reihe. Auf den größeren Booten mit Vorsegel saßen junge Leute an der Pinne (mit einem Erwachsenen an der Seite). Wir finden es toll, dass sich so junge Leute für unseren Sport begeistern. Und sie hatten das Segelboot gut im Griff. Das ist auch wichtig, wenn man so knapp an unserem Dinghy vorbei fährt.