Team Dolphin

Am 16.09.23 fand der diesjährige World-Cleaning-Day statt. Karen und Jean Marc (SV Blowing Bubbles) haben organisiert, dass die Segler die Bucht Spanish Water auf Curacao von Müll befreien. Ein paar Einheimische von der Feuerwehr und Coast Guard haben sich auch beteiligt. Jean Marc hatte vorher schon einige Gegenstände auf dem Meeresboden mit kleinen Bojen markiert. Beim Briefing wurden dann verschiedene Teams aus den 30 freiwilligen Helfern gebildet. Zusammen mit Maren & Matthias (SV VAST) sowie Jannell & Dennis (SV Satisfaction) haben wir als Team Dolphin den Bereich um den Ankerplatz der LUWINA zugeteilt bekommen. Hier ist es etwas flacher und so habe ich mit Dennis als Schnorchler den Meeresboden gecheckt. Maren & Mathias haben eine Tauchausrüstung und konnten den tieferen Bereich im Ankerfeld checken. Luise hat auf unsere Beiboote aufgepasst und den Funkverkehr mit Jean Marc übernommen. Insgesamt wurden ca. 900 Kilogramm Müll geborgen (2 Beiboote, 1 Außenborder, Batterien, LKW-Reifen,…). Ich hätte ja gerne gesehen, wie so ein Dinghy mit Hilfe von luftgefüllten Säcken an die Oberfläche geholt wird. Für den Transport an Land haben wir auf alle Fälle einige Helfer gebraucht. Ein Oktopus hatte sich in dem alten Dinghy versteckt. Er musste sich eine neue Heimat suchen. Zum Abschluss gab es noch ein Gruppenfoto und ein kaltes Getränk. Es hat uns viel Spaß gemacht und wir haben uns gefreut, dass wir als Gäste in diesem Land auch etwas für Curacao machen konnten.

Bei unseren vielen Ausflügen auf Curacao sind wir schon oft an dem Christoffel Berg im Norden der Insel vorbei gefahren. Mit einer Höhe von 370 Metern ist es der höchste Berg auf Curacao. Wir hatten gelesen, dass man am Ende der Wanderung sogar etwas klettern muss. Maren und Matthias haben eines Abends vorgeschlagen, diese Wanderung gemeinsam zu machen. Wir haben dann vereinbart, dass Luise und ich nur so weit gehen, wie es sich für uns gut anfühlt. Jannell und Dennis haben uns auch noch begleitet. Da konnte ja nichts mehr schief gehen.
Ganz früh um 6 Uhr ging es dann los. Wir mussten noch fast eine Stunde zum Christoffel Nationalpark fahren. Das Weter war gut: trocken und bewölkt. Vom Parkplatz ging es gleich stetig nach oben. Der Weg ist sehr steinig und anspruchsvoll. Wir haben regelmäßig Pausen eingelegt, um etwas zu trinken. Der Ausblick wurde mit jedem Schritt nach oben immer besser. Die letzten 50 Meter sind wir dann über Felsen geklettert. Wenn es kritisch wurde, gab es immer eine helfende Hand. So haben wir es gut bis nach oben geschafft und es fühlte sich immer sicher an. Der Ausblick war phantastisch. Wir waren stolz auf unsere Leistung und haben ihn lange genossen. Wie jeden Tag auf Curacao hat sich am späten Vormittag auch noch die Sonne blicken lassen. Perfekt.

Zum Abschluss des schönen Tages sind wir dann noch in das Restautrant “De Visserij” gefahren. Dort sucht man sich an der Theke aus, welchen Fisch bzw. Shrimps sowie Beilagen man essen möchte und wie er zubereitet werden soll. Dann, nach der Bestellung darf man einen Tisch auswählen und kurze Zeit später wird einem schon das Essen gebracht. Das Restaurant befindet sich am Meer und so schmeckt es ganz besonders gut.

Die vielen gemeinsamen Ausflüge mit dem Team Dolphin mussten gefeiert werden. Wir haben uns so gut verstanden und hatten viel Spaß miteinander. Und wenn es bei den Aktionen mal etwas schwieriger oder kniffliger wurde, war immer jemand da, der uns Unterstützung angeboten hat.

Mit dieser Einstellung kann man im Leben viel erreichen. Wir haben uns für einen Tapasabend entschieden. Jeder hat etwas auf die LUWINA mitgebracht und wir hatten einen wunderbaren Abend. Von der VAST gab es sogar kleine Gastgeschenke: Süßigkeiten und Meersalz.

Dennis war immer ein sehr guter Tourguide. Darum haben wir uns auch darauf eingelassen, mit ihm zum “Blue Room” zu fahren. Dabei handelt es sich um eine Grotte, die man nur tauchend vom Meer aus erreicht. Und wir hatten gehört, dass der Ausstieg etwas schwierig ist, da man vom Wasser aus die Felsen hinaufklettern muss. Das war auch so. Aber mit einer helfenden Hand konnte man verhindern, dass man sich die Beine an den scharfen Felsen aufritzt. Und so war es ein beeindruckendes Erlebnis.

Jean-Marc ist auch ein passionierter Taucher. Und mit vielen anderen Tauchern hier aus der Bucht befreit er auch das Meer vom invasiven Lionfish. Diesen hat er eines Tages über die Spanish Water WhatsApp Gruppe zum Kauf angeboten. Wir haben das Angebot gerne angenommen, da wir vorher schon mal Lionfish in Willemstad gegessen haben. Zum Glück hat er ihn für uns filletiert. Denn die Stacheln sind sehr giftig.

Auf unserer Reise sind wir nicht immer im Urlaubsmodus. Es gibt immer mal wieder etwas zu reparieren oder zu verbessern. Allerdings sind wir mit unserer LUWINA sehr zufrieden. Bisher sind nur Kleinigkeiten kaputt gegangen. Der letzte Schaden war eine defekte Bilgenpumpe. Nach sieben Jahren ständig im Wasser darf das schon mal vorkommen (im Pumpensumpf bleibt immer etwas Wasser stehen). So bleibt Zeit zum Optimieren. Unter dem Schreibtisch in unserer Kabine war noch Platz frei. Dieser war für zwei Hocker vorgesehen. Da wir diesen Platz bisher nicht als Schreibtisch genutzt haben, gab es einen kleinen Umbau. Der Schreibtisch wurde auf die Höhe des Schranks daneben angehoben. Die vier neuen Regalbretter wurden mit zwei Türen versehen. Die Bretter hat uns ein Holzmarkt zugesägt. Der Baumarkt hat die Acrylfarbe angemischt. Wir hatten einen abgeplatzten Farbrest als Vorlage. Es gibt hier sogar Scharniere von einem deutschen Hersteller. Da konnte ja nichts mehr schiefgehen. Wir sind sehr mit dem Ergebnis zufrieden. Allerdings konnten wir den neuen Platz noch nicht ganz ausfüllen.

Weiterhin haben wir uns noch eine Alternative zu dem vorhandenen Plotter erstellt. Dieser Plotter ist am Steuerstand angebracht. Er zeigt uns die elektronische Seekarte, die eigene Position, Richtung, Geschwindigkeit, andere Boote, Radardaten, Routen,… an. Es ist also sehr wichtig, dass wir beim Segeln diese Daten immer zur Verfügung haben. Klar, Kolumbus ist auch ohne diesen elektronischen Schnickschnack klar gekommen. Bisher haben wir unser Tablett und das Smarphone als Plan B genutzt. Aber dort fehlen die tatsächlichen Daten zum Wind, die Tiefe, Positionsdaten über andere Schiffe, … Mit dem Freeware Programm OpenCPN gibt es auch dafür eine Lösung. Dieses läuft jetzt auf einem alten faltbaren Notebook am Kartentisch. Die Daten über Wind, Tiefe,… werden von einem kleinen elektronischem Bauteil über das Bord-Wlan auf den PC übertragen. Bisher funktioniert es sehr gut. Frank (SV Manatee) und Philipp (SV Kiss) haben mir auch gut dabei geholfen. Diese Hilfsbereitschaft unter Seglern ist immer wieder klasse. Mittlerweile sind wir auch schon etwas länger dabei und konnten die Unterstützung auch schon oft an die Seglergemeinschaft zurück geben.