Ausflug über St. Lucia

Letzten Samstag haben wir mit Judith und Peter eine geführte Tour über die Insel gemacht. Wir haben die beiden über die Losseglergruppe von Trans-Ocean kennengelernt. Sie haben die Tour mit Michael gebucht, er ist Österreicher und lebt schon seit vielen Jahren hier auf der Insel. Er bietet geführte Touren an und es ist mal wieder schön in der Muttersprache zu sprechen. Er zeigt uns einige schöne Orte hier auf der Insel und weiß auch viel über Flora und Fauna zu berichten. Zuerst einmal fahren wir zu einem Aussichtspunkt von wo aus man in die Marigot-Bay schauen kann. Wir waren bisher nur mit dem Boot dort. Auf dem Weg dorthin macht er uns auf einen Kalebassenbaum aufmerksam, ich wußte garnicht das Kalebassen am Baum wachsen. Es gibt hier auch ganz viele Bananenplantagen. Am Wegesrand werden uns immer wieder Bananen zum Kauf angeboten. Wir lernen etwas über Cassabamehl ( ich kenne es als Tapioka) und probieren ein leckeres Gebäck. Der Cassabakuchen ist übrigens sehr lecker, etwas trocken und mit Zimt gebacken, aber ansonsten ganz schmackhaft. Heute sind auch wieder viele Busse mit Kreuzfahrttouristen unterwegs, aber irgendwie schafft Michael es immer wieder sie zu umgehen. Er hält an Plätzen wo sonst keiner ist.

Auf dem Weg nach Soufriere halten wir an einem Restaurant. Dort ist schon für eine Hochzeit am Nachmittag alles vorbereitet. Aber wir bekommen einen kleinen Snack: selbstgemachte Limonade und fritierte Fischstücke. Das Brautpaar wird in dem tropischen Garten nebenan getraut. Von der Terrasse haben wir einen grandiosen Blick auf die beiden Pitons. Das sind die höchsten Erhebungen hier auf St. Lucia, der Petit-Piton mit 738 m und der Gros Piton mit 786 m. Die beiden Berge kann man auch besteigen, allerdings nur mit einem Führer und sehr gutem Schuhwerk. Rauf und wieder runter dauert wohl insgesamt 4-5 Stunden, das ist uns heute zu spät. Wir schauen uns die Berge nur von Nahem an.

Wir machen einen Abstecher nach Soufriere, ein kleines Städtchen direkt am Meer. Von da aus geht es zu einem Vulkankrater mit Schwefelquellen, die man schon von weitem riechen kann. Der Krater sieht aus wie eine Mondlandschaft. Überall brodeln und blubbern die Schlammlöcher und stoßen stinkenden gelben Dampf aus. Sie sind bis zu 12 m tief, werden bis zu 380 Grad heiß und sind ca. 300.000 Jahre alt. Man kann links vom Eingang an eine Schwefelwasserbadestelle hinuntersteigen, das kostet noch mal extra und es ist total überfüllt, das ist uns effektiv zu voll, wir verzichten aufs Baden im Schlamm. In unserem Reiseführer steht noch das es kostenlos ist, aber das ist wohl schon ein Weilchen her.

Weiter geht es nach Choiseul, ein netter verschlafener Ort am Meer. Hier werden am Straßenrand gerade frische Hähnchenschenkel gegrillt, die dürfen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Sie schmecken auch wirklich sehr gut.

Auf dem Weg zurück fahren wir noch am internationalen Flughafen Hewanorra vorbei, hier sind wir auch vor ein paar Wochen angekommen. Dieses ist der südlichste Punkt auf unserer Rundtour.

Es geht weiter an der Ostküste entlang und wir erreichen Dennery, ein kleiner Ort an der Küstenstraße. Hier gibt es einen schönen Blick auf abenteuerlich geformte Felsen und Tuffgestein. Es soll wohl die spektakulärste Küstenlinie der Insel sein. Danach geht es quer über die Insel wieder zurück in die Rodney Bay Marina und wir trinken noch ein Abschiedsbierchen mit Michael in der Bar. Wir hatten einen schönen Tag und lassen ihn bei Chef Robbys mit leckerem kreolischen Fisch und Lobsterlasagne ausklingen. Judith und Peter kommen auch mit. Eigentlich wollten wir in der Pizzeria essen, aber es findet gerade ein Livekonzert statt und es ist sehr laut, Unterhaltung unmöglich. Und wir möchten ja noch viel von den erfahrenen Seglern erfahren. Beide haben eine Auszeit von einem Jahr genommen und müssen im August 2022 wieder mit dem Boot in Deutschland sein.